Heimchen erfolgreich züchten

Hallo liebe Aquarisitk- und Terraristikfreunde im Folgenden möchte ich euch meine Erfahrungen in der Haltung und Zucht von Heimchen schildern. Das Heimchen (Acheta domesticus) ist ein sehr beliebtes Futterinsekt in der Terraristik. Reptilien, Amphibien, Insekten, Wirbellose, Vögel und Kleinsäuger aber auch große Aquarienfische lieben dieses Lebendfutter.

Heimchen haben eine Körperlänge von 16 bis 20 Millimeter. Das Weibchen besitzt zudem einen 11 bis 15 Millimeter langen Legebohrer. Dieser ist stabförmig und am Ende verdickt.

Heimchen können fliegen machen es aber äußerst selten. Heimchen sind lichtscheu und nachtaktiv.

 

Das Heimchen ist wertvolles Lebendfutter, die Nährwerte sind: Rohprotein 19 %, Rohfett 4 %, Rohasche 1 %, Feuchtigkeit 73 %.

Heimchenfutter

Heimchen sind Allesfresser und ernähren sich somit von pflanzlicher und tierischer Nahrung. Als Trockenfutter eignen sich Haferflocken, Weizenkleie und Brot. Diverse Futterpellets, Hunde-, Katzen- oder Fischfutter können ebenfalls angeboten werden.

Ihren Wasserbedarf decken Heimchen durch die Nahrung, dafür nehmen sie wasserhaltiges Futter zu sich. Mögliches Feuchtfutter können z.B. Salat, Paprika, Gurke oder Möhre sein. Ebenfalls kann Wassergel als Wasserquelle dienen, dieser hat den Vorteil, dass Heimchen nicht darin ertrinken können.

 

Bei ausreichend Futter und Wasser werden die Heimchen nicht die zum Kannibalismus neigen. Kannibalismus ist ein Zeichen für Mangelernährung und Futtermangel.

Vermehrung

Paarungsbereite männliche Heimchen zirpen in der Dunkelheit, um die Weibchen anzulocken. Nach einer erfolgreichen Paarung legen die Weibchen nach zwei bis drei Tagen ihre ersten Eier ab. Die Eier es Heimchen sind 0,3 mal 2,5 Millimeter lang und gekrümmt. Je nach Nahrung des Weibchens werden etwa 1100 Eier bei pflanzlichem Futter und etwa 2600 Eier bei tierischem Futter abgelegt. Beim Kontakt mit Feuchtigkeit nehmen die Eier diese auf, dabei quellen diese auf das doppelte der Größe auf.

Legesubstrat

Mit dem Legebohrer setzt das Weibchen ihre Eier, im Substrat ab. Als Legesubstrat eignet sich z.B. Weißtorf, Anzuchterde vermischt mit etwas Sand oder Kokosfaserhumus. Das Substrat sollte in einem geeigneten Behälter bereitgestellt werden.

Da die Heimchen ihre eigenen Eier fressen, ist es unbedingt erforderlich, die Oberfläche des Eiablagebehälters mit Gaze abzusichern. Das Substrat sollte feucht gehalten werden und darf nicht austrocknen.

Nachdem der Behälter einige Tage bei den Heimchen gestanden hat, versetzt man den Behälter in einen anderen Zuchteimer und entfernt die Gaze. So können die jungen Heimchen in Ruhe schlüpfen. Der Zuchteimer sollte an einem warmen Ort aufgestellt oder z.B. mit einer Matte erwärmt werden, damit die Heimchen schneller schlüpfen und anschließend wachsen.

 

Ich verwende ein Teesieb als Ablagebehälter. Diesen fülle ich mit Kokosfaserhumus. Der Vorteil ist, dass die Weibchen die Eier von allen Seiten hineinlegen können. Durch die feine Masche kommen die Heimchen nicht mehr dran und können die Eier nicht fressen.

Entwicklung der Heimchen

Nach der Eiablage schlüpfen die Heimchenlarven nach etwa 10 (bei 35 °C) bis 50 (bei 16 °C) Tagen. Nach dem Schlupf sind die Heimchen ca. 2,5 Millimeter lang. In den nächsten 80 bis 110 Tagen werden Larvenstadien durchlaufen, bei denen sich die Heimchen häuten. Nach der Häutung sind die Heimchen blass und verletzlich, da die Haut noch nicht ausgehärtet ist. Die Färbung dunkelt jedoch nach einer Zeit nach. Erwachsene Heimchen können bis zu zehn Wochen alt werden.

Aufwertung des Nähwertes

Damit die Heimchen einen hohen Nährwert vor dem Verfüttern haben, sollten die Tiere vor dem Verfüttern gut versorgt werden. Das Lebendfutter ist immer nur so gut, wie das Futter, das sie selber fressen. Füttert man sein Lebendfutter artgerecht und nährstoffreich, stellen sie eine hervorragende Futterquelle dar. Zum Aufwerten der Heimchen kann diesen vor der Verfütterung noch Obst und Gemüse angeboten werden.

 

Um die Heimchen mit Mineralien und Vitamin aufzuwerten, kann dies in Form von Pulverpräparaten erfolgen. Entweder bestäubt man die Heimchen mit dem Pulver oder verfüttert das Präparat kurzfristig vor der Gabe an das Haustier an die Heimchen. Das Präparat wird im Heimchen somit an das Haustier weitergegeben.

Heimchen bestäubt
Heimchen bestäubt

Zuchteimer

Heimchen mögen es dunkel, daher ist eine Beleuchtung nicht erforderlich. Besonders geeignet sind glattwandige Kunststoffbehälter. Für meine Zucht, verwende ich einen 2,6 Liter Eimer mit einem festschließenden Deckel. Im Deckel sind Löcher vorhanden, damit eine ausreichende Luftzirkulation stattfinden kann. Der Eimer ist leicht zu reinigen, wenn man das ab und an macht, dann ist die Geruchsbelästigung minimal.

Als Bodengrund kann alles genommen werden, was Feuchtigkeit aufnehmen oder auch regulieren kann. Das können z.B. Kleie, Holzspäne oder Sand sein. Eierkartons oder zerknülltes Papier können eingebracht werden, um Versteckmöglichkeiten gerade für frisch gehäutete Heimchen zu bieten.

 

Ausgewachsene Heimchen bevorzugen es trocken und warm, Temperaturen zwischen 18°C und 30°C sind geeignet. Jungtiere bevorzugen eine feuchtere Umgebung mit einer relativen Luftfeuchte von 60% bis 80%.Eine kleine, flache Schale kann aufgestellt werden, in der Futter angeboten werden kann.

Zuchtvorteile

Vorteile der Heimchen als Futtertiere:

Vorteile Heimchenzucht
Vorteile Heimchenzucht

Das waren meine Tipps und Erfahrungen in der Haltung und Zucht von Heimchen. Ich wünsche viel Erfolg und Spaß bei der eigenen Zucht. Schaue dich auf meiner Seite um und lerne auch andere Futtertiere aus dem Bereich der Aqua- und Terraristik kennen.

Mikrowürmer
Mikrowürmer
Grindalwürmer
Grindalwürmer